Donnerstag, 24. Oktober 2013

Warum ist Blickkontakt eigentlich so wichtig?

"Die Augen sind das Fenster zur Seele", eine der grundlegendsten Fähigkeiten der Körpersprache ist die Kunst, den eigenen Blick gezielt einzusetzen. Es gibt viele Gründe, warum Blickkontakt für uns Menschen so wichtig ist.


1.) Blickkontakt schafft Vertrauen


Wir vertrauen Personen, die uns direkt in die Augen schauen können mehr als jemandem der scheu unserem Blick ausweicht. Dieses Verhalten lässt sich sehr gut bei Kindern beobachten, die etwas ausgefressen haben. Es wird jeder Trick genutzt, um den Blickkontakt zu vermeiden. Die Kleinen verstecken sich hinter Gegenständen, ziehen die Mütze über die Augen oder schauen betreten zu Boden. Als Erwachsener haben wir immer noch den selben Instinkt unseren Blick zu verstecken, wir sind jedoch an gesellschaftliche Regeln gebunden und verfeinern unsere Signale dementsprechend. Wir können uns schlecht hinter einer Zeitung verstecken, während wir unseren Chef anlügen. Daher benutzen wir raffiniertere Gesten wie z.B. streichen über die Stirn, kratzen an der Augenbraue etc. um unseren Blick teilweise zu verdecken.

Kinder verstecken beim Lügen gerne ihre Augen oder schauen betreten zu Boden! :-)


Es ist für uns also wichtig, unserem Gegenüber ungehindert in die Augen schauen zu können, damit wir Vertrauen zu ihm aufbauen können. Wer den ehrlichen Augenkontakt vermeidet, erzeugt in seinem Gesprächspartner stets ein ungutes Gefühl.



2.) Die Augen verraten viel über unsere Emotionen


Haben Sie sich jemals gefragt, warum so viele Pokerspieler Sonnenbrillen tragen? Die Antwort ist ganz einfach : unsere Pupillen passen sich nicht nur der Helligkeit an, sie verraten auch ob wir uns freuen! Unsere Pupillen können sich bei Freude um das 4-Fache erweitern ; und bei Wut wiederum verengen. Kein Poker-Profi auf der Welt möchte, dass sein Gegenspieler (unbewusst) in den Augen erkennt, dass er ein Full-House hat!

Pokerspieler wissen, dass die Augen zu viel verraten können! Auch in China nutzten Edelsteinhändler die Reaktion der Augen auf Freude, um den besten Preis bestimmen zu können

Weil wir diese Reaktion nicht bewusst steuern können, müssen wir uns Hilfsmitteln wie einer Sonnenbrille bedienen, um unseren Blick und damit auch unsere Gefühle zu verbergen.



3.) Wir reagieren auf die Augen anderer Menschen


Unsere Pupillen erweitern sich übrigens ebenfalls bei Erregung. Deshalb sind romantische Candle-Light-Dinner so beliebt, denn unsere Augen reagieren auf das dämmrige Licht und schaffen so eine intime Atmosphäre zwischen zwei Menschen. Unser Körper reagiert auf die erweiterten Pupillen des Partners, da wir unbewusst daraus schließen, dass wir attraktiv gefunden werden und im Gegenzug erweitern sich unsere eigenen Pupillen...

Der Blick wird seit jeher zur Verführung eingesetzt...

Frauen wussten die Macht der erweiterten Pupillen schon früher zu nutzen und träufelten sich als Prostituierte im Mittelalter Belladonna-Saft (Belladonna steht übrigens für ital. ‚schöne Frau') in die Augen, um die Pupillen künstlich zu erweitern und so attraktiver zu erscheinen. Auch in der Werbung werden wir heute kaum noch eine Anzeige sehen, in der die Pupillen durch Photoshopping nicht künstlich erweitert wurden um das Produkt für uns als Käufer attraktiver zu gestalten.


Zu guter Letzt reagieren unsere Pupillen schon als Baby auf die Anwesenheit eines anderen Menschen mit einer Vergrößerung, um ungefährlich zu wirken und den Beschützerinstinkt zu wecken. Dies ist eine natürliche Schutzreaktion da ein Baby schutzlos ist und somit keine andere Möglichkeit hat, sich vor Angriffen zu schützen. Wir reagieren also auf vielfältige Art und Weise auf die Augen eines anderen Menschen und das in ganz unterschiedlichen Situationen.


Babies sind wahre Meister darin uns mit einem einzigen Blick zu erweichen



4.) Blickkontakt zeigt Selbstvertrauen

Wer seinem Gegenüber offen, ehrlich und mutig in die Augen schauen kann, zeigt Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Wir sind eher gewillt, jemandem mit einem starken und selbstbewussten Blick zu folgen als jemandem, der schüchtern und betreten wegschaut. Unser Blick wirkt dabei wie eine direkte Verbindungslinie zu anderen Menschen. Wir stellen auch auf andere Weise Kontakt her, z.B. durch einen Händedruck oder andere nonverbale Signale aber im Gegensatz dazu bleibt der Blickkontakt auch im weiteren Verlauf eines Gesprächs dauerhaft bestehen. Es ist daher immens wichtig, dass wir uns der Wirkung unseres Blickes auf unseren Gesprächspartner bewusst sind. 


Blickkontakt bedeutet, eine Verbindung herzustellen!

Wer also die Stelle als Manager haben will oder sein Publikum bei einer Rede begeistern möchte der sollte unbedingt dazu in der Lage sein, offen und direkt Kontakt über die Augen herzustellen!

Im nächsten Artikel werde ich Techniken und Übungen präsentieren, die einem dabei helfen werden den eigenen Blickkontakt zu verbessern und gezielt einzusetzen!

M.


2 Kommentare:

  1. Hallo M.,
    toller Artikel! Ich brauche für eine Schularbeit genau diese Informationen über Blickkontakt, aber kann wohl schlecht einen Blogspot-Blog nicht in den Quellen aufführen... Kannst du mir evtl. alternative Quellen, bzw. die, die du benutzt hast mitteilen?
    Lieben Dank schon im Voraus,

    N.

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  2. Hallo Chrini,

    vielen Dank für den Kommentar! Als Quellen habe ich unter anderem die Bücher "Der tote Fisch in der Hand" (siehe mein Blogeintrag darüber) und "Körpersprache für Dummies" benutzt. Insbesondere das 2. Buch bietet eine Fülle an Informationen zum Thema Blickkontakt.

    Viel Erfolg bei der Schularbeit!

    Marc

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