Donnerstag, 23. Januar 2014

Übungen zum Thema : Blickkontakt!

Blickkontakt ist in der nonverbalen Kommunikation eine der wichtigsten Fähigkeiten überhaupt. Können wir unseren Blickkontakt schulen und verbessern? Jawohl, das können (und werden) wir!

Es fällt vielen Menschen (darunter oftmals sehr schüchterne) schwer, ihren Mitmenschen in die Augen zu schauen. Warum Blickkontakt so wichtig ist, habe ich in meinem vorherigen Post bereits erwähnt. Wenden wir uns nun also verschidenen Übungen zu, die uns dabei helfen können unseren Blickkontakt und damit unsere Aussstrahlung und Kommunikation zu verbessern.


1. Spiegelübung

Wie der Name bereits preisgibt, werden wir hierbei auf die Hilfe eines Spiegels zurückgreifen. Denn wer sich selbst schon nicht in die Augen schauen kann, dem wird es sehr schwer fallen, seinen Gesprächspartner klar und direkt anzuschauen. Stelle dich einfach in verschiedenen Abständen (am Anfang vielleicht ein wenig näher) vor den Spiegel und fixiere eines (!) deiner Augen. Ob du links oder rechts wählst spielt keine Rolle und entspricht einfach nur deiner eigenen Präferenz. Der Abstand sollte hierbei (anfangs) so gewählt sein, dass du deine Pupille noch klar erkennen kannst. Warum nur ein Auge? Ganz einfach : wenn wir üben, einen bestimmten Punkt zu fixieren, wird unser Blick automatisch fester und klarer. Wenn wir erst einmal die Scheu vor dem Augenkontakt verloren haben, können wir hiermit die Intensität während einer Unterhaltung sehr flexibel steuern. Nach einer Weile werden eventuell Schlieren oder sogar Muster vor deinen Augen erscheinen. Dunkelheit und Schwärze sind auch ganz normal - keine Sorge, durch ein wenig Blinzeln lässt sich die gewohnte Sicht mit leichtigkeit wieder herstellen.

Am Anfang war der Spiegel...

Wechsle zwischendurch das Auge und versuche dann ebenfalls, so lange wie möglich Blickkontakt mit dir selbst zu halten. Vielleicht werden dir früher oder später Dinge an deinem Auge auffallen, die du davor noch nie bemerkt hast. Eine Übungsdauer von 2-10 Minuten reicht vollkommen aus, es sollte zu Beginn jedoch täglich geübt werden.


2. Fotos / Bilder

Wenn wir es geschafft haben, uns ein paar Minuten lang selbst offen anzuschauen, kann es immer noch sein, dass dir der Blickkontakt mit fremden Menschen schwerfällt. Um deine Fähigkeiten also weiter auszubauen kannst du auf die Hilfe von Fotos und Bildern zurückgreifen. Einfach ein Bild suchen, bei dem man direkt die Augen erkennen kann und dann den Blick so fixieren, wie du es zuvor am Spiegel geübt hast. Ein paar Minuten pro Tag reichen. Wähle ein freundliches Bild und arbeite dich dann langsam hoch zu intensiveren Blickkontakten...


Leicht anfangen und sich dann zu intensiveren Bildern vorarbeiten!


Die gleiche Übung lässt sich natürlich auch mit Filmszenen austesten, je intensiver der Blickkontakt des Schauspielers in Richtung Kamera desto besser!


3. Durch die Augen lächeln

Nun, da du die Grundlagen für dich selbst beherrschst und deine "Blickstärke" langsam ausbaust wird es Zeit, an deinen Mitmenschen weiterzuüben! Nutze jede Gelegenheit, um einen kurzen Blickkontakt zu jemand anderem aufzubauen. Der Clou hierbei ist : versuche, ohne deinen Mund zu bewegen, durch deine Augen ein Lächeln zu übertragen. Dein Blick wird hierbei automatisch sanfter und weniger intensiv (der ideale Ausgleich zum intensiven Blick, den du im Spiegel geübt hast) und erlaubt dir, mit deinen Augen effektiver zu kommunizieren. Wie immer gilt : selbst ausprobieren!


Mit den Augen lächeln! :-)



Blickkontakt ist nicht schwer, wenn man einmal den richtigen Dreh raus hat. Es wird dir sehr bald leicht fallen, deine Augen effektiv einzusetzen und deine Ausstrahlung dadurch zu verbessern.

Gibt es eine Faustregel für den Blickkontakt im direkten Gespräch? Ja, es kommt zwar auf das Gespräch an aber wir sollten so lange wir nicht bei einem romantische Candle Light Dinner sitzen ab und zu auch woanders hinschauen, um dem Gespräch ein wenig Intensität zu nehmen. Wer dauerhaft angestarrt wird, fühlt sich schnell unwohl. Vor allem bei Schüchternen Gesprächspartnern sollte man (trotz neu erworbener Fähigkeiten! ;-)) Rücksicht nehmen und den Blickkontakt sanfter gestalten, nicht direkt in die Augen schauen (Stirn / Augen / Nase bieten sich hierfür perfekt an) oder den Blickkontakt öfter kurz unterbrechen.


Um den Blick aufzuweichen empfiehlt es sich, einen größeren Bereich anzuschauen anstatt direkt in die Augen zu blicken

Das war es erstmal mit Übungen für den Blickkontakt, ich wünsche dir viel Erfolg beim Üben und ausprobieren!

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Warum ist Blickkontakt eigentlich so wichtig?

"Die Augen sind das Fenster zur Seele", eine der grundlegendsten Fähigkeiten der Körpersprache ist die Kunst, den eigenen Blick gezielt einzusetzen. Es gibt viele Gründe, warum Blickkontakt für uns Menschen so wichtig ist.


1.) Blickkontakt schafft Vertrauen


Wir vertrauen Personen, die uns direkt in die Augen schauen können mehr als jemandem der scheu unserem Blick ausweicht. Dieses Verhalten lässt sich sehr gut bei Kindern beobachten, die etwas ausgefressen haben. Es wird jeder Trick genutzt, um den Blickkontakt zu vermeiden. Die Kleinen verstecken sich hinter Gegenständen, ziehen die Mütze über die Augen oder schauen betreten zu Boden. Als Erwachsener haben wir immer noch den selben Instinkt unseren Blick zu verstecken, wir sind jedoch an gesellschaftliche Regeln gebunden und verfeinern unsere Signale dementsprechend. Wir können uns schlecht hinter einer Zeitung verstecken, während wir unseren Chef anlügen. Daher benutzen wir raffiniertere Gesten wie z.B. streichen über die Stirn, kratzen an der Augenbraue etc. um unseren Blick teilweise zu verdecken.

Kinder verstecken beim Lügen gerne ihre Augen oder schauen betreten zu Boden! :-)


Es ist für uns also wichtig, unserem Gegenüber ungehindert in die Augen schauen zu können, damit wir Vertrauen zu ihm aufbauen können. Wer den ehrlichen Augenkontakt vermeidet, erzeugt in seinem Gesprächspartner stets ein ungutes Gefühl.



2.) Die Augen verraten viel über unsere Emotionen


Haben Sie sich jemals gefragt, warum so viele Pokerspieler Sonnenbrillen tragen? Die Antwort ist ganz einfach : unsere Pupillen passen sich nicht nur der Helligkeit an, sie verraten auch ob wir uns freuen! Unsere Pupillen können sich bei Freude um das 4-Fache erweitern ; und bei Wut wiederum verengen. Kein Poker-Profi auf der Welt möchte, dass sein Gegenspieler (unbewusst) in den Augen erkennt, dass er ein Full-House hat!

Pokerspieler wissen, dass die Augen zu viel verraten können! Auch in China nutzten Edelsteinhändler die Reaktion der Augen auf Freude, um den besten Preis bestimmen zu können

Weil wir diese Reaktion nicht bewusst steuern können, müssen wir uns Hilfsmitteln wie einer Sonnenbrille bedienen, um unseren Blick und damit auch unsere Gefühle zu verbergen.



3.) Wir reagieren auf die Augen anderer Menschen


Unsere Pupillen erweitern sich übrigens ebenfalls bei Erregung. Deshalb sind romantische Candle-Light-Dinner so beliebt, denn unsere Augen reagieren auf das dämmrige Licht und schaffen so eine intime Atmosphäre zwischen zwei Menschen. Unser Körper reagiert auf die erweiterten Pupillen des Partners, da wir unbewusst daraus schließen, dass wir attraktiv gefunden werden und im Gegenzug erweitern sich unsere eigenen Pupillen...

Der Blick wird seit jeher zur Verführung eingesetzt...

Frauen wussten die Macht der erweiterten Pupillen schon früher zu nutzen und träufelten sich als Prostituierte im Mittelalter Belladonna-Saft (Belladonna steht übrigens für ital. ‚schöne Frau') in die Augen, um die Pupillen künstlich zu erweitern und so attraktiver zu erscheinen. Auch in der Werbung werden wir heute kaum noch eine Anzeige sehen, in der die Pupillen durch Photoshopping nicht künstlich erweitert wurden um das Produkt für uns als Käufer attraktiver zu gestalten.


Zu guter Letzt reagieren unsere Pupillen schon als Baby auf die Anwesenheit eines anderen Menschen mit einer Vergrößerung, um ungefährlich zu wirken und den Beschützerinstinkt zu wecken. Dies ist eine natürliche Schutzreaktion da ein Baby schutzlos ist und somit keine andere Möglichkeit hat, sich vor Angriffen zu schützen. Wir reagieren also auf vielfältige Art und Weise auf die Augen eines anderen Menschen und das in ganz unterschiedlichen Situationen.


Babies sind wahre Meister darin uns mit einem einzigen Blick zu erweichen



4.) Blickkontakt zeigt Selbstvertrauen

Wer seinem Gegenüber offen, ehrlich und mutig in die Augen schauen kann, zeigt Selbstvertrauen und Selbstsicherheit. Wir sind eher gewillt, jemandem mit einem starken und selbstbewussten Blick zu folgen als jemandem, der schüchtern und betreten wegschaut. Unser Blick wirkt dabei wie eine direkte Verbindungslinie zu anderen Menschen. Wir stellen auch auf andere Weise Kontakt her, z.B. durch einen Händedruck oder andere nonverbale Signale aber im Gegensatz dazu bleibt der Blickkontakt auch im weiteren Verlauf eines Gesprächs dauerhaft bestehen. Es ist daher immens wichtig, dass wir uns der Wirkung unseres Blickes auf unseren Gesprächspartner bewusst sind. 


Blickkontakt bedeutet, eine Verbindung herzustellen!

Wer also die Stelle als Manager haben will oder sein Publikum bei einer Rede begeistern möchte der sollte unbedingt dazu in der Lage sein, offen und direkt Kontakt über die Augen herzustellen!

Im nächsten Artikel werde ich Techniken und Übungen präsentieren, die einem dabei helfen werden den eigenen Blickkontakt zu verbessern und gezielt einzusetzen!

M.


Mittwoch, 17. April 2013

Tipps & Tricks : Mehr Charisma durch richtiges Zuhören!

Wer möchte nicht gerne von anderen Menschen als charismatisch, sympathisch und attraktiv gesehen werden? Es gibt viele, einfache Möglichkeiten die eigene Ausstrahlung und Beliebtheit positiv zu beeinflussen. Eine sehr einfache Übung besteht darin, die Kunst des Zuhörens zu erlernen ; und zwar richtig!

Auf der Liste der Dinge, die einen guten Kommunikator ausmacht, steht zuhören an oberster Stelle. Viele Menschen vermögen sich gut auszudrücken und sich selbst zu präsentieren. Doch um wirklich in die Herzen der Menschen zu gelangen reicht es nicht aus, ihnen zu zeigen wie wichtig man selbst ist. Man muss Ihnen das Gefühl geben, dass sie in dem Moment, in dem man mit ihnen redet, der wichtigste Mensch auf der Welt sind.

"Als ich den Speisesaal verließ nachdem ich neben Mr. Gladstone saß dachte ich, dass er der cleverste Mann in ganz England ist. Aber nachdem ich neben Mr. Disraeli saß dachte ich, dass ich die cleverste Frau in ganz England bin."

 -Eine Frau, als sie nach Ihrem Eindruck der beiden englischen Staatsmänner Benjamin Disraeli und William Gladstone gefragt wurde (frei übersetzt aus dem Englischen)



Zuhören will gelernt sein!



Die einfachste Art, jemandem ein gutes Gefühl zu geben besteht also darin, ihm unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken. Körpersprachlich gibt es 3 grundlegende Tipps, wie wir dies bewerkstelligen können. Erstens wenden wir unseren Körper unserem Gesprächspartner zu. Dadurch geben wir unbewusst das Signal, dass wir nirgendwo anders hinwollen und uns ganz auf ihn ausrichten. Zweitens sollten wir unser Köpfchen benutzen. Wenn wir jemandem aufmerksam zuhören neigt sich unser Kopf meistens leicht schräg und wir werden anfangen ihm gelegentlich zuzunicken. Dieses Verhalten lässt sich bei Menschen beobachten, die miteinander in ein tiefes Gespräch verwickelt sind und fordern den anderen dazu auf, weiterzuerzählen. Drittens schenken wir unserem Gegenüber den Großteil unseres Blickkontaktes. Unser Blick signalisiert, wo wir mit unserer Aufmerksamkeit gerade sind. Wer jemals mit jemandem geredet hat, der ständig überall in der Gegend herumgeguckt hat ausser zu einem selbst weiß, wie irritierend solch ein Verhalten ist. Wir sollten also offen und selbstbewusst in die Augen und das Gesicht unseres Gesprächspartners schauen, ohne ihn dabei anzustarren. Kurze Blicke woanders sind durchaus erlaubt, aber wir sollten immer wieder zu den Augen zurückkehren.



Zuwenden, Blickkontakt, Kopf neigen und sich nach vorne beugen signalisiert vollstes Interesse



Der andere, unvermeidbare Weg lautet : Präsenz. Dies soll bedeuten, dass wir während dem Gespräch nicht darüber nachdenken, was wir später zu Mittag essen werden oder was wir auf den Satz unseres Gesprächspartners erwidern wollen. Präsenz heißt schlicht und ergreifend, dem anderen unvoreingenommen zuzuhören und ihm unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Auch wenn wir nicht der aktive, redende Part in einer Kommunikation sind, so senden wir doch ständig Feedback-Signale an den anderen und reagieren nonverbal auf das, was wir gerade von ihm erzählt bekommen. Ein Beispiel wäre, dass uns jemand beim Tratschen etwas schlimmes über einen Kollegen enthüllt. Unsere verständliche Reaktion wäre, ein schockiertes Gesicht zu machen, die Augen weit aufzureissen etc. Wenn wir in Gedanken vertieft sind (und sei es nur, was wir antworten wollen) so verzögern sich unsere Antwortsignale um ein paar Millisekunden. Es mag unserem Gegenüber nicht bewusst auffallen, unbewusst nimmt er jedoch wahr, dass wir nicht vollkommen bei der Sache sind. Je mehr wir in unsere Gedanken vertieft sind, desto deutlicher wird es für die andere Person, dass wir ihr nicht wirklich zuhören. Man sollte also üben, dem anderen wirklich unvoreingenommen zuhören zu können! Es wird sich garantiert auszahlen.

Das heißt natürlich nicht, dass man immer nur zuhören sollte und nie etwas von sich selbst preisgeben sollte. Wer darin geübt ist, auf faszinierende Art und Weise eine Geschichte zu erzählen wird seine Zuhörer damit immer in seinen Bann ziehen. Doch wenn man den "passiven" Teil übernimmt und dem anderen sein Ohr schenkt, sollte man sich ganz darauf einlassen und sehen, was passiert.

Keine Sorge übrigens, wir werden immer noch spontan genug Antworten finden, die wir uns nicht vorher zurechtgelegt haben! ;-)

Marc  


 

Montag, 15. April 2013

Der erste Eindruck zählt!

Wir kommunizieren, oftmals ohne es zu merken, ununterbrochen mit allen Menschen in unserer Umgebung. Dabei senden wir nicht nur zahlreiche Signale, wir empfangen auch viele Informationen über die Personen in unserem Umfeld. Es dauert nur ein paar Sekunden um zu erkennen, in welcher Verfassung sich unser Gegenüber befindet, ob er traurig ist, glücklich oder aggressiv. Wir benötigen ebenfalls nur etwa 30 Sekunden, um uns einen präzisen ersten Eindruck von jemand anderem zu bilden. Diese 30 Sekunden beeinflussen oftmals unsere gesamte zukünftige Beziehung und Kommunikation mit unserem Gesprächspartner. Insbesondere bei Vorträgen, Bewerbungsgesprächen und anderen Situationen, in denen wir uns selbst vor jemand anderem darstellen müssen, können wir die Macht des ersten Eindrucks wunderbar für uns nutzen!


Der erste Eindruck bildet das Fundament unserer Kommunikation


Nehmen wir als Beispiel das Bewerbungsgespräch. Wir haben uns chic gemacht, waren eventuell beim Friseur, sind frisch rasiert oder haben uns geschminkt, tragen saubere und passende Kleidung und haben uns darum bemüht, unser äußeres Erscheinungsbild so gut wie möglich zu pflegen. Damit haben wir schon einmal den ersten Schritt getan, einen guten Eindruck zu machen. Kleidung, Accessoires (Schmuck, Uhren, Armbänder etc.) und unser Aussehen fallen einem anderen Menschen nämlich immer sofort auf. Wer ungepflegt zu einer Präsentation oder einem Bewerbungsgespräch erscheint, verursacht automatisch eine negativere Reaktion bei anderen als jemand, dessen Äußeres wir als gepflegt wahrnehmen. Persönlicher Stil und Geschmack sind ebenfalls entscheidend, doch diesen Faktor können wir nicht beeinflussen, es ist daher immer das Beste, seiner eigenen Persönlichkeit treu zu sein und sich dennoch, so weit man es vermag, dem Anlass anzupassen. Man mag zu Hause gerne in schlabbernder Jogginghose herumlaufen, beim Vorstellungsgespräch wird aber unter Umständen davon ausgegangen, dass man im Anzug erscheint. Negative Reaktionen auf die eigene Kleidung können leicht vermieden werden, deshalb sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen, welches Outfit man wählt und wie man sich damit wohlfühlt. Anzüge sind unbequem? Keine Sorge, einfach ein paar mal im Vorfeld zu "normalen" Anlässen anziehen und schon wird man sich bedeutend wohler darin fühlen! Je wohler wir uns in unserer Kleidung fühlen, desto entspannter sind wir und dies zeigt sich deutlich in unserer Körpersprache.

Ein weiterer Faktor an den man vielleicht noch nie gedacht hat sind Gerüche. Es wäre pures Glücksspiel davon auszugehen, dass dem Personalchef das Lieblingsparfüm/Aftershave genau so gut gefällt, wie einem selbst. Man sollte daher darauf achten keine zu aufdringlichen Produkte zu benutzen. Dezente Düfte sind dagegen überhaupt kein Problem und können sich sogar positiv auf den Eindruck, den wir hinterlassen, auswirken.

Raucher seien an dieser Stelle explizit gewarnt : man riecht kalten Rauch als Nichtraucher und dieser Geruch wird von vielen als sehr unangenehm empfunden! Die Kleidung sollte möglichst nicht nach Rauch riechen und insbesondere die Hände sollten vor dem Gespräch gründlich gewaschen werden, um keinen Rauchgeruch auf die Hände des Anderen zu übertragen.  

Mundgeruch kann auch das beste Erscheinungsbild vollkommen ruinieren. Vor dem Gespräch kann gerne Kaugummi gekaut werden (hilft auch gut bei Nervosität) um den Atem frisch zu halten, sollte währenddessen aber tunlichst vermieden werden.



Ein gepflegtes Äußeres ist das einfachste Mittel, mit dem wir einen guten Eindruck kreieren können!


Kommen wir zum nächsten Punkt : die Begrüßung. In unserem Kulturkreis ist es üblich, sich in die Augen zu schauen und die Hände zu schütteln. Klingt einfach, ist es auch - dennoch gibt es ein paar Tipps, die einem dabei helfen, es richtig gut über die Bühne zu bringen. Zunächst wichtig ist erst einmal der Blickkontakt.

Unsere Augen helfen uns, zu fremden Menschen direkten Kontakt aufzubauen. Der Blick sollte selbstbewusst, offen und freundlich sein und wir sollten zumindest beim Vorstellen unserem Gegenüber direkt in die Augen schauen. Menschen, die keinen Blickkontakt aufnehmen, wird nämlich weniger vertraut weil man denkt, dass der oder diejenige etwas zu verbergen hätte. Da wir diesen Eindruck auf keinen Fall erwecken wollen bitte direkt und freundlich in die Augen schauen. Blicke helfen uns ebenfalls bei Präsentationen, den Kontakt zu unseren Zuhörern aufrecht zu halten und dafür zu sorgen, dass sich jeder persönlich(er) von uns angesprochen fühlt.

Der beste Partner des guten Augenausdrucks ist das Lächeln. Ein freundliches, offenes und ehrliches Lächeln kann unsere Artgenossen im Sturm erobern. Menschen, die wir anlächeln, fühlen sich sofort angenommen, freundlich begrüßt und stufen uns sogar als attraktiver und kompetenter ein. Das Lächeln sollte ehrlich und spontan kommen, immerhin freuen wir uns, dass wir zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden und können dies ruhig in vollem Umfang zeigen.

Zum Handschlag gibt es eigentlich nur 2 Dinge zu sagen : erstens sollte er nicht zu fest, aber auf gar keinen Fall (!) zu lasch sein. Wer sich nicht sicher ist, sollte sich ehrliches Feedback von Freunden, Familie oder dem Partner einholen und sich selbst einmal einen kraftlosen Händedruck geben lassen. Abgesehen von dem unangenehmen Gefühl, dass dadurch im anderen hervorgerufen wird, werden uns sofort unbewusst negative Eigenschaften wie Charakterschwäche, mangelndes Selbstvertrauen, Faulheit usw. zugewiesen. Man sagt nicht umsonst, dass jemand "zupacken" kann, wenn wir ihm zutrauen energisch ans Werk zu gehen! Ein guter, fester Händedruck wird fast immer als positiv von anderen wahrgenommen, vor allem von Männern.



Wer möchte nicht so begrüßt werden? :-)


Zweitens sollten wir darauf achten, dass die Hände gerade gehalten werden und die Handflächen nicht nach oben oder nach unten weisen. Sollte nämlich unsere eigene Handfläche nach oben zeigen, manövrieren wir uns nonverbal in die unterlegene Position. Sollte sie hingegen nach unten weisen, so demonstrieren wir dem Personalchef gegenüber unsere Dominanz. Diese Art von Händeschütteln hat ihren Platz in unserem Repertoire, ist bei einem freundlichen Zusammentreffen oder Bewerbungsgespräch jedoch unangebracht.

Mit diesen Tipps sollten wir es spielend leicht schaffen, die Stimmung positiv und freundlich zu gestalten und damit schon einen sehr guten Eindruck zu hinterlassen. Ich werde noch einen eigenen Beitrag zum Thema Bewerbungsgespräche verfassen, ich wünsche allen Lesern hiermit viel Erfolg bei ihrem nächsten ersten Eindruck!

Marc

Dienstag, 25. September 2012

Tipps & Tricks : Raum Einnehmen!

Es gibt viele Techniken die man anwenden kann, um die eigene Körpersprache zu verbessern. Ein sehr effektiver Weg, die eigene nonverbale Präsenz deutlicher zu machen ist, den Raum gezielt für uns selbst zu nutzen.

Schaut euch einmal um, wenn ihr in der Stadt unterwegs seid. Es gibt sehr wenige Menschen, die sich trauen viel Raum einzunehmen und wirklich selbstsicher mit der Welt in Kontakt zu treten. Dieser Eindruck hat nicht unbedingt etwas mit dem eigenen Selbstvertrauen zu tun (Menschen die "unauffällige" Körpersprache haben sind nicht automatisch schüchtern) sondern hat verschiedene Ursachen.


Man muss sich nicht immer klein machen und verstecken...


Zum einen tendieren wir dazu, die Menschen in unserer Umgebung nachzuahmen. Wenn wir also von Kindesalter an beobachten, dass nur sehr wenige Leute ihren Raum ausfüllen, werden wir selbst uns anpassen und uns (unbewusst) ebenso verhalten.

Erziehung und gesellschaftliche Erwartungen / Konfliktvermeidung sorgen des weiteren dafür, dass wir uns lieber "klein" machen und anderen Platz machen, als unseren eigenen Raum zu behaupten. Es macht natürlich Sinn, dass wir Konflikte untereinander vermeiden, insbesondere bei großer Bevölkerungsdichte (z.B. in Großstädten) aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir unsere Körpersprache aus der Straßenbahn auch in andere Alltagssituationen übertragen müssen.


Tief durchatmen - und mehr Raum einnehmen!

Eine sehr einfache Möglichkeit, die eigene Präsenz deutlich zu machen besteht darin, einfach mehr (physischen) Raum einzunehmen. Die Beine ein wenig breiter stellen, die Schultern ein wenig weiter auf machen, beim Sitzen wirklich soviel Raum einzunehmen wie wir brauchen. Dem ganzen Körper das Gefühl geben sich auszubreiten und zu vergrößern. Dies mag auf den ersten Blick nicht nach einer grandiosen Veränderung aussehen, wird aber nach und nach unser Raumgefühl und somit unsere körperliche Präsenz verändern. Die Leute um uns herum werden anders auf uns reagieren - probiert es aus!

Marc

Mittwoch, 25. April 2012

Buchtipp : "Der tote Fisch in der Hand"

Dank des Internets verfügen wir heutzutage über einen unerschöpflichen Vorrat an Informationen. Damit wir uns nicht gleich mit dem Thema Körpersprache überfordern empfiehlt es sich, das ein oder andere Buch zum Thema zu lesen um erst einmal die grundlegenden Dinge zu lernen.

Es gibt unzählige Bücher über nonverbale Kommunikation - manche handeln direkt von Körpersprache, andere befassen sich mit Ausstrahlung, Rhetorik oder Präsentationen. Ebenfalls sehr beliebt sind Bücher über die Kommunikation am Arbeitsplatz oder beim Flirten.

Um einen Überblick zu bekommen möchte ich heute das Buch weiterempfehlen, welches mich überhaupt auf das Thema Körpersprache gebracht hat : "Der tote Fisch in der Hand" von Barbara und Allan Pease.



Was es mit dem Titel auf sich hat...?



Allan Pease insbesondere ist ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der nonverbalen Kommunikation, gefragter Redner und früherer Versicherungsvertreter. Was mir besonders gut gefällt ist sein Enthusiasmus beim Erklären unserer Verhaltensweisen. Dies ist nicht nur in jeder Zeile des Buches spürbar, sondern auch bei seinen vielen öffentlichen Auftritten.

Das Buch ist gut strukturiert, umfasst 271 Seiten und gibt dem Leser zuerst einmal eine grundlegende Einführung zum Thema Körpersprache und seiner Entwicklung und Erforschung. Anschließend folgen Kapitel über unser Territorialverhalten, verschiedene Gesten, Barrieren und Augensignale.

Ebenfalls vorhanden sind spezielle Kapitel z.B. zum Thema "Gesten und Signale des Werbens" oder "Zigarren, Zigaretten, Pfeifen und Brillen". Auf Status und Machtspiele wird ebenso eingegangen wie auf die Sitzanordnung an Tischen und Schreibtischen.

Alles in allem gibt das Buch einen sehr guten ersten Einblick in das Thema. Der Schreibstil ist humorvoll und obwohl man sehr viel über die Hintergründe der Körpersprache erfährt hat man nie das Gefühl, ein trockenes Theoriebuch zu lesen. Es gibt viele Illustrationen die einem bildhaft vor Augen führen, wie wir Menschen uns in bestimmten Situationen verhalten und wie die einzelnen Signale tatsächlich aussehen.





Da dieses Buch meine Liebe und Begeisterung zum Thema Körpersprache geweckt hat, kann ich es jedem empfehlen der sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte. Für diejenigen die schon etwas fortgeschrittener sind wird das Buch allerdings kaum neues bieten, dafür gibt es zahlreiche andere Bücher über die ich auch noch Buchtipps schreiben werde.

Viel Spaß beim Lesen!

Marc

Dienstag, 24. April 2012

Persönlicher Raum (Teil 1)

"Jemandem zu nahe treten" oder "respektvollen Abstand wahren" - es gibt in unserer Sprache unzählige Hinweise auf körpersprachliche Phänomene, die sich auf den persönlichen Raum um uns herum beziehen und wie wir von ihnen beeinflusst werden. Doch was ist der persönliche Raum überhaupt? Warum ist er für uns so enorm wichtig? Und warum reagieren wir eigentlich so extrem auf Menschen, die nicht den richtigen Abstand zu uns halten?

Um den persönlichen Raum wirklich verstehen zu können muss man erst einmal wissen, woher der Begriff überhaupt kommt. Sich des physischen Raumes um unseren Körper bewusst zu sein war für uns schon seit Urzeiten wichtig, um rechtzeitig auf Gefahren und potentielle Angreifer reagieren zu können. Der Raum, den wir als "unseren" Raum wahrnehmen ist also zuerst einmal ein Überlebensmechanismus unseres Körpers!

Man sieht diese Eigenschaft des Raumes übrigens am allerbesten bei wilden Tieren : du würdest es niemals wagen, einem Löwen zu Nahe zu treten, oder? Er würde aufs Schärfste auf dein Eindringen reagieren und dich im schlimmsten Fall sofort attackieren! Wie sieht es bei einem Reh aus? Es rennt weg sobald es dich in einer unmittelbaren Umgebung wahrnimmt und dich als Gefahr einstuft...

Wir Menschen funktionieren eigentlich nach wie vor auf die selbe Art und Weise. Wenn jemand den wir nicht gut genug kennen (oder den wir absolut nicht ausstehen können) uns zu sehr auf die Pelle rückt, reagiert unser Körper unweigerlich mit seinem Überlebensinstinkt. Unbewusst bereiten wir uns darauf vor, mit dem Eindringling zu kämpfen oder schnellstens zu flüchten. Diese Reaktion nennt sich "Fight or Flight" oder auf Deutsch : Kampf oder Flucht. Dieser Begriff wurde 1915 von Walter Cannon, einem amerikanischen Physiologen eingeführt. Das Wissen um diesen Überlebensinstinkt macht es uns einfacher zu verstehen, warum wir manchmal so extrem auf andere Menschen reagieren.



Kampf / Flucht



Die Menschen um uns herum werden von unserem Gehirn ununterbrochen in Schubladen gesteckt und kategorisiert. Wenn jemand uns freundlich erscheint und nichts zu verbergen hat (z.B. seine Handflächen zeigt, Blickkontakt hält...) ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass wir ihn näher an uns heran lassen. Im Vergleich dazu darf jemand, den wir nicht sofort einschätzen können, niemals so nahe an uns heran! Da wir im Falle eines Angriffs genug Zeit bräuchten, uns effektiv zu verteidigen, sollten wir unserem Körper dankbar für seine ununterbrochene Wachsamkeit sein. Das "ungute" Gefühl, dass sich einstellt, wenn uns jemand den wir nicht kennen zu Nahe tritt, ist schlicht und ergreifend das Adrenalin, welches unser Körper ausschüttet. Erhöhter Puls, beschleunigte Atmung, Schwitzen und die Umverteilung des Blutes in Arme und Beine bereiten uns optimal auf eine Kampf/Flucht Situation vor.





Unser persönlicher Raum lässt sich in 4 Zonen aufteilen : Intime Distanz, Persönliche Distanz, Gesellschaftliche Distanz und Öffentliche Distanz. Obwohl die genaue Größe der einzelnen Zonen von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist und von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist, sind die einzelnen Bereiche in der Regel für verschiedene Kategorien von Personen reserviert :


Intime Distanz (0-60cm) : gute Freunde, Partner, Familie, Menschen die wir wirklich mögen und denen wir vertrauen

Persönliche Distanz (60cm-1,50m) : alle oben stehenden, Kollegen mit denen wir sehr gut klar kommen (aber die nach wie vor Kollegen sind und nicht Freunde!), Menschen die wir kennenlernen und mit denen wir uns sofort verbunden fühlen

Gesellschaftliche Distanz (1,40m-4m) : formelle Kontakte, Kunden, Mitarbeiter, Kollegen, Menschen dir wir gerade erst kennenlernen, gesellschaftliches Beisammensein

Öffentlich Distanz (über 4m) : alle, die sich am Rande unseres persönlichen Raumes aufhalten, manchmal verbale Kommunikation, manchmal nicht (unser Nachbar den wir nicht mögen, mit dem wir aber trotzdem ein paar Worte über den Gartenzaun hinweg wechseln...), auch wenn jemand eine Rede hält wird er mindestens diesen Abstand zu seinem Publikum bevorzugen


Und so funktioniert das ganze für gewöhnlich : in der Sekunde, in der wir jemanden das erste Mal sehen, wird der oder diejenige von unserem Gehirn sofort als gefährlich oder ungefährlich eingestuft! Wenn der Andere diesen ersten Test bestanden hat, darf er unsere gesellschaftliche Zone betreten und Kontakt mit uns aufnehmen. Wenn alles gut klappt und wir uns mögen, verändert sich unsere Körpersprache und der Abstand zwischen uns beiden wird sich je nach Persönlichkeit verringern. Signale die anzeigen, dass jemand in unserem Raum willkommen ist sind unter anderem : offene Haltung, keine Barrieren, Blickkontakt, Lächeln und manchmal auch Berührungen (vor allem beim Flirten). Er oder Sie befindet sich nun in unserer Persönlichen Zone und genießt ein gewisses Maß an Sympathie und Vertrauen von uns und umgekehrt.

Wenn wir jemanden allerdings nicht gut leiden können werden wir versuchen, so viel Abstand wie möglich zwischen uns zu schaffen, ohne den anderen dabei direkt zu beleidigen oder unhöflich zu sein. Sollte es uns nicht möglich sein, den physischen Abstand zu verringern so steht uns eine große Anzahl an Signalen zur Verfügung, um uns vor einem potentiellen Angriff zu schützen und uns ein Gefühl von Sicherheit zu geben : verschlossene Körperhaltung, Armbarrieren, Beinbarrieren, Kinn nach unten richten und den Körper wegdrehen. Die Armbarriere und das nach unten gerichtete Kinn sorgen dafür, dass unser empfindlicher Hals und unsere inneren Organe geschützt werden! Den Körper wegzudrehen sorgt dafür, dass wir im schlimmsten Fall sofort wegrennen können! In manchen Fällen werden wir sogar Aggressiv und verteidigen unseren Raum um jeden Preis, notfalls durch einen Angriff oder Wegschubsen. Dies passiert oftmals, wenn unsere Hemmungen und unsere soziale Konditionierung ausser Kraft gesetzt werden, zum Beispiel durch die Mischung von Alkohol und verletztem (männlichen?) Stolz! :-)

Alles in allem solltest du nun einen guten Überblick über unseren persönlichen Raum haben und die Hintergründe zu unserem Verhalten verstehen. Es gibt noch viel mehr zu entdecken und ich werde sicher noch mehr über den Raum und unser Verhalten schreiben. Wenn euch etwas bestimmtes interessiert dann schreibt mir einfach einen Kommentar und ich werde auch darüber gerne einen Artikel schreiben.

Marc